Olaf Schmidt

Über unseren ehemaligen erfolgreichen Trainer und Vereinspräsident

 

Olaf 1983

Olaf 2001

 

1. Kurzportrait Olaf Schmidt

2. Bester Übungsleiter des DHSV der DDR 1981

3. Adolf Krause über Olaf Schmidt - Zeitungsartikel 1982

4. Trainingshinweise am Anfang der Saison 1982/83 

5. Olaf Schmidt - Zeitungsartikel 1982 

6. Olaf Schmidt - die gute Seele des Vereins (2010)

 

 

1. Kurzportrait Olaf Schmidt

Geboren / Gestorben:

1939 - 2011 (Autounfall bei der Fahrt zum Hockeyspiel nach Bautzen)
Familienstand: Verheiratet, zwei Töchter
Die größten Erfolge als Aktiver: DDR-Meister mit dem. SC Rotation Leipzig 1959, 1960. 1961
Die größten Erfolge als Trainer:

DDR-Meister Jugend 1980

DDR-Vizemeister Jugend 1981

DDR-Meister Jugend 1982

DDR-Vizemeister Jugend 1983

Sachsenmeister Herren 1991

 

 

2. Bester Übungsleiter des DHSV der DDR 1981- Schreiben des DHSV

Auf Vorschlag des BFA - Hockey erfolgte durch das Büro des Präsidiums des DHSV der DDR die Anerkennung als "Bester Übungsleiter 1981 im DHSV der DDR" und der öffentliche Eintrag in die Ehrentafel im Fachorgan "Hockeyspiegel" Heft 1/82. Der Begründungsvorschlag des DFA:

 

Sportfreund Olaf Schmidt ist Mitglied der BSG Rotation SO Leipzig, Sektion Hockey.

In dieser Grundorganisation leistet er als ehrenamtlicher ÜL eine hervorragende Erziehungs- und Bildungsarbeit. Darüberhinaus ist er noch Mitglied der SL, Im Jahre 1980 wurde die von ihm betreute männliche Jugendmannschaft DDR-Meister sowie 1981 Vizemeister.

Durch die von Spfrd. Schmidt geleistete kontinuierliche Arbeit entwickelten sich mehrere Spieler für die Auswahlmannschaften des Verbandes und des Bezirkes.

Als Schiedsrichter der höchsten Spielklasse unseres Verbandes zeigt er eine hohe Einsatzbereitschaft und korrektes Auftreten. Durch seine hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit leistet Spfrd. Schmidt einen maßgeblichen Beitrag bei der Erfüllung der Leistungsaufgaben des Verbandes und des Bezirkes.

Die Verbandsleitung, das Präsidium des DHSV der DDR, möchte hiermit ein herzliches Dankeschön für die erwiesene Einsatz- und Leistungsbereitschaft aussprechen.

 

Ebenfalls möchten wir danken dem Arbeitskollektiv und der dienstlichen Leitung für das gezeigte Verständnis, der Hilfe und Unterstützung zur vorbildlichen Erfüllung der funktionellen Verantwortung des Übungsleiters. Für das Planjahr 1982 wünschen wir recht viel Erfolg !

Dzikonski Generalsekretär

 

 

3. Adolf Krause über Olaf Schmidt - Zeitungsartikel "Deutsches Sportecho" vom 7. September 1982

Er über ihn

Souvenir 
als Auszeichnung

ADOLF KRAUSE, Mitarbeiter im DTSB-Bezirksvorstand Leipzig, über Olaf Schmidt: »Er versteht es, seine Mannschaft zusammenzuhalten'

• Was ist er für ein Mensch - der Olaf Schmidt?
Ein ruhiger, sachlicher, ausgeglichener Typ, der es versteht, ein Mannschaftskollektiv .zusammen zu halten.

• ... und sogar zum DDR-Meistertitel zu führen?
Ja, jener schöne Erfolg in diesem Jahr in Leuna ist maßgeblich auch sein Verdienst. Bereits 1981 errangen seine Jungen in Berlin den zweiten Platz bei der DDR-Meisterschaft, nun der große Wurf - das spricht für kollektive Qualitäten.

• Wie hat der Übungsleiter diese mitgeformt?
Zum Beispiel dadurch, daß er keinen seiner Schüler - wie man so sagt - links liegen läßt. So setzt er auch die schwächeren Mannschaftsmitglieder ein, ermöglicht ihnen Erfolgserlebnisse. In die Endrunde der Meisterschaft nahm er alle 17 Spieler mit, obwohl dort, wo es um alles ging, einige auf der Reservebank blieben. Aber auch diese Spieler gewannen einen Eindruck von den Finalspielen, konnten ihre Kameraden anfeuern, sich über den gemeinsamen Erfolg freuen.

• Damit ist sicherlich auch ein Fingerzeig für die Zukunft gegeben?
Natürlich muß Olaf Schmidt auf diese Aktiven im Verlauf der neuen Saison zurückgreifen und mit ihnen nach und nach die Lücken schließen, die jene Akteure hinterlassen, die nun das Alter für die Männermannschaft erreichen.

• Sie kennen Sportfreund Schmidt schon lange?
Seit 1954 bereits. In den Jahren 1958 bis 1967 spielten wir beim damaligen SC Rotation Leipzig in der ersten Mannschaft. Schon damals redete er wenig und überlegte viel. Er hat auch ein Gespür für Kleinigkeiten.

• Woran denken Sie da?
In der Tasche trägt er bereits einen Hockeyball, der nach einem Spiel der kubanischen Nationalmannschaft im Juli dieses Jahres gegen eine Vertretung unseres Verbandes von den Kubanern signiert wurde. Dieses originelle Souvenir erhält der verdienstvollste Spieler bei der Feier zum Titelgewinn in diesem Monat.

 

 

4. Trainingshinweise am Anfang der Saison 1982/83 - Zeitungsartikel von Dieter Busse

Spielwitz in Stötteritz

Hockey-Übungsleiter Olaf Schmidt führte seine Jungen zum DDR-Meistertitel / Von ihm einige Trainingshinweise am Anfang der neuen Saison

Von DIETER BUSSE

Spielwitz in Stötteritz — damit ist Hockey gemeint; eben in jenem Stadtteil Leipzigs, in dem die BSG Rotation Südost ihre Anlagen hat. Und Spielwitz haben die Jungen von Übungsleiter Olaf Schmidt, wurden sie doch in der Altersklasse 14 bis 18 DDR-Meister 1982. Mit. der Straßenbahnlinie 4 bis zur Endstation, ist es dann nicht mehr weit, sie im Training kennenzulernen.

Olaf Schmidt schaut sich die Einlaufarbeit an und denkt: Schneller, gewandter sind die jungen Meister in den Ferienwochen nicht geworden. Nicht anders wird es mit der Technik sein — normal allerdings.

" Mit Beginn der neuen Saison", erklärt er ihnen "müssen wir uns erst wieder eingewöhnen und Tritt fassen. Auf sauberes Schlagen und Stoppen, das A und 0 unserer Sportart, lege ich heute besonderen Wert." Paarweise, spielen sich die Jungen den Ball zu, zunächst aus dem Stand. Da ist noch manches zu eckig und unsicher. Vor allem: "Nicht so hart schlagen, darauf kommt es jetzt nicht an!" Olaf Schmidt weist die Spieler auch darauf hin, den ganzen Körper hinter den Schläger zu bringen. Natürlich sind das alles keine neuen Dinge, aber vor den ersten Punktspielen muß das Hockey-Abc einfach wieder aufgefrischt werden. Noch deutlicher erkennt man diese Notwendigkeit beim Zuspiel in. der Bewegung. O ja, bis die Technik, das Ballgefühl in verschiedenen Varianten wieder sitzen, braucht .es seine Zeit.

Nicht anders beim Dribbling. Olaf Schmidt führt den Ball vorbildlich bis zur Mittellinie und zurück, dann die anderen. Aber "viel zu hastig, nicht auf die Schnelligkeit kommt es an", muß der Übungsleiter auch bei dieser Übung korrigierend eingreifen. Hauptfehler bei fast allen: "Der Ball wird noch zu lang geführt - unmittelbar am Körper, so ist es richtig." Uwe Knop, ein 16-jähriger Schüler, gibt sich redliche Mühe. Dennoch, die weiße, 163 Gramm schwere Kugel, macht noch zu oft, was sie will: "Da soll man nicht fuchsig werden, dabei konnte ich das schon besser." Gemach, gemach. Olaf Schmidt nimmt den Jungen zur Seite, zeigt die Übung noch einmal, macht auf individuelle Fehler aufmerksam. Beiläufig erklärt der Übungsleiter, daß vor allem in den ersten Trainingsstunden nach längerer Wettkampfpause Spieler wie Betreuer vor einige Probleme gestellt werden. Während der Leiter des Trainingsgeschehens ein bestimmtes Maß an Geduld üben muß, bis seine Schützlinge etwa den Ausgangsstand der Vergangenen Saison erreicht haben, ringen die Spieler vor allem um Selbstsicherheit. Andererseits können sie es nicht abwarten, schnell wieder ins Spiel zu kommen.

Olaf Schmidt, dieser erfahrene Mann, trägt dem allen Rechnung. Was die solide technische Ausführung betrifft, läßt er nichts durchgehen. Aber er, der selbst viele Jahre ein. guter Spieler war, kennt die Herzen seiner Jungen genau. Nach Dribblings zwischen Fahnenstangen mit Rhythmusänderungen läßt er sie vor dem Tor Aufstellung nehmen. Anlaufen von der Dreiviertellinie bis zum Schußkreis und nach Pfiff Schuß auf den Kasten - das kommt der Spiellust schon näher. Ebenso das Sieben-Meter-Schießen, bei dem man mal so richtig zuschlagen darf.

Aber das ist alles nichts gegen das abschließende Übungsspiel. Wenn Olaf Schmidt zur Spielfeldmitte geht, zwei Mannschaften aufteilt und das kleine Match anpfeift, dann ist es endlich soweit: Spielwitz in Stötteritz.

 

 

5. Olaf Schmidt - Zeitungsartikel "Der neue Weg" vom 4. Oktober 1982

In Osternienburger Phalanx eingebrochen

Olaf Schmidt, Übungsleiter des DDR-Jugendmeisters im Hockey, Rotation Leipzig-Südost, und aktiver Schiedsrichter

Von VOLKERT SCHUBERT

Fünf von sechs möglichen DDR-Meistertiteln im Hockey gingen in diesem Jahr nach Osternienburg. Die einzige Mannschaft, die in die Phalanx der Traktor-Teams aus der Hochburg einbrechen konnte, war die männliche Jugend der BSG Rotation Südost Leipzig. Maßgeblichen Anteil an diesem Triumph der 14- bis 18jährigen Jungen aus Stötteritz hat ihr Übungsleiter Olaf Schmidt, der dieses Kollektiv in den letzten drei Jahren formte. Die Erfolgsbilanz kann sich dabei zweifellos sehen lassen, denn bereits 1980 wurde der Titel in die Messestadt geholt und im vergangenen Jahr konnte die Junge Leipziger Mannschaft diesen Erfolg als DDR-Vizemeister bestätigen.

Der 43jährige Olaf Schmidt hat sich seit seiner Kindheit dem Hockeysport verschrieben. "Ich hätte auch Fußballer werden können, denn dazu hatte ich auch etwas Talent, ich habe mich dann aber als Elfjähriger doch für das Hockeyspiel entschieden, da es mir schon damals großen Spaß machte", erinnerte er sich zurück. Daß er damals die richtige Entscheidung getroffen hatte, unterstreicht seine langjährige erfolgreiche sportliche Laufbahn, auf die er zurückblicken kann. So wurde Olaf Schmidt dreimal mit dem SC Rotation Leipzig DDR-Meister und während seines Studiums an der Humboldt-Universität Berlin mit der BSG Tiefbau einmal Pokalsieger und DDR-Vizemeister. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig spielte er dann noch bis 1978 in der ersten Männermannschaft der BSG Rotation Südost

Es spricht für seine gesunde Einstellung zum Sport, daß er nach Abschluß seiner aktiven Laufbahn dem Hockeysport nicht Valet sagte sondern ihm weiter die Treue hielt. "Ich faßte den Entschluß, meine langjährigen Erfahrungen in den Dienst des Nachwuchses zu stellen und Übungsleiter zu werden." Mit dieser verantwortungsvollen Tätigkeit ist das sportliche Wirken von Olaf Schmidt noch nicht erschöpft, denn er amtiert auch noch als Schiedsrichter in den beiden höchsten Spielklassen, der Verbandsliga und der Oberliga. So passiert es nicht selten, daß er am Wochenende sowohl sonnabends als auch sonntags unterwegs ist.

Als Stellvertreter des Fachdirektors Technik im VEB Fleischkombinat Leipzig übt Olaf Schmidt auch eine verantwortungsvolle berufliche Tätigkeit aus. Seit seiner Heirat 1970 wohnt er übrigens in Halle. 

Wie bringt er seine zahlreichen Funktionen alle unter einen Hut? "Ja, trotz der täglichen Fahrten zwischen Halle und Leipzig klappt es doch recht gut", antwortet Olaf Schmidt auf meine diesbezügliche Frage. "Meine Frau Uta bringt sehr viel Verständnis für meinen Sport auf, zumal ja auch die beiden Töchter, die 12jährige Claudia und die 10-jährige Corinna, als Leichtathletinnen bei der BSG Motor Ammendorf bzw. Turbine Halle sportlich aktiv sind.

Für den Hockey-Übungsleiter und Schiedsrichter hat inzwischen wieder eine neue Saison begonnen. Für ihn kommt es jetzt darauf an, eine neue Mannschaft aufzubauen, da sechs seiner Schützlinge in die Männermannschaft übergewechselt sind. Auch diesmal hat sich Olaf Schmidt das Ziel gestellt. mit seinem Kollektiv wieder die Endrunde zur DDR-Meisterschaft zu erreichen, "denn auch im Schülerbereich in unserer BSG Rotation Südost wird eine ausgezeichnete Nachwuchsarbeit geleistet, auf die ich weiter aufbauen kann."

 

 

6. Olaf Schmidt - die gute Seele des Vereins, ein Porträt von Adi Krause zum 4. SHT des HTC-Leipzig, Juli 2010

Olaf ist HTC, und HTC ist Olaf. Diese, sicherlich etwas vereinfachte, Darstellung trifft es aber ziemlich genau. Denn wohl kaum eine andere Person bringt man so unmittelbar mit dem HTC Leipzig-Südost in Verbindung wie Olaf Schmidt.

Durch seinen Grundschullehrer kam Olaf 1950 als 11-jähriger zum Hockeysport und spielte viele Jahre in der BSG Rotation Süd-Ost Leipzig, bevor er zum Studieren nach Berlin ging und bei Tiefbau Berlin den Schläger schwang. Nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur für Lebensmittelchemie kam er zurück nach Leipzig und zu seinem Verein Rotation Süd-Ost. Hier machte er sich einen Namen als treffsicherer Mittelstürmer und später auch als Torwart.

Höhepunkte seiner sportlichen Entwicklung waren die DDR-Meistertitel 1958, 1960 und 1961.

Nach Abschluss seiner Karriere als aktiver Spieler blieb er dem Deutschen Hockeysportverband (DHSV) als Schiedsrichter und dem Verein Rotation Süd-Ost Leipzig als couragierter, zuverlässiger und erfolgreicher Übungsleiter erhalten.

Mit der männlichen Jugend errang er 1980 und 1982 den DDR-Meistertitel in Feldhockey und 1981 auf dem Feld sowie 1983 in der Halle den DDR-Vizemeistertitel.

Nachdem der Verein 1990 in HTC Leipzig-Südost umbenannt wurde, wurde Olaf als Trainer der 1. Herren 1991 erster Sachsenmeister. 
Doch damit nicht genug: Nach der Umbenennung und der Fusion mit der SG Medizin Leipzig-Mitte übernahm Olaf Schmidt auch die Geschicke des Gesamtvereins und wurde dessen Vorsitzender.
Bei der Neugründung des Sächsischen Hockeyverbandes (SHV) übernahm er ebenfalls Verantwortung und wurde in die Revisionskommission gewählt.

Und auch heute noch hängt sein Herzblut am Hockeysport im Allgemeinen und am HTC Leipzig-Südost im Besonderen. Sein Engagement ist ungebrochen, und er ist sich für keine Arbeit zu schade. So steht er nach wie vor fast jeden Sonntag als Schiedsrichter auf dem Platz, begleitet die Herrenmannschaft zu Auswärtsspielen, pflegt den Naturrasen, malert die Hockeybaude, betreut auch mal den Bratwurstgrill und führt „nebenbei“ den Verein nach wie vor als Präsident an. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass Olaf in Halle/Saale wohnt und regelmäßig die rund 90 km mit dem Auto zurück legt.

Mit seiner Zuverlässigkeit, absoluten Korrektheit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft ist Olaf Schmidt die gute Seele des Vereins!
Besten Dank im Namen aller Vereinsmitglieder und Hockeyfreunde, Olaf, für deine geleistete ehrenamtliche Tätigkeit.
Wir wünschen dir beste Gesundheit und weiterhin eine schöne Zeit beim HTC Leipzig-Südost!

 

 

 

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