Vom 15.09.2013 bis 22.09.2013 nahmen Spielerinnen des HTC Leipzig-Südost e. V. und des Leipziger Sportclubs 1901 e. V. an dem "Golden Oldies Hockey Word Festival" in Honolulu teil.
Als "Leipziger Löwinnen" starten wir bereits seit mehreren Jahren bei diesem Turnier und waren u.a. schon auf Fidshi, in Kanada, Argentinien und Australien dabei.
Wir ließen es uns nicht nehmen, schon ein paar Tage vor Beginn des Festivals in die Südsee zu reisen.
Und so landeten wir bereits am 11.09.2013 nach einem schier unendlich langen Flug auf Hawaii. Genauer gesagt auf Ohahu, eine der acht Hauptinseln und drittgrößte des US-Bundesstaates Hawaii. Gleich am Internationalen Airport in Honolulu wurden wir ganz traditionell mit einer Muschelkette herzlich willkommen geheißen. Ein Bus brachte uns zu unserem Hotel, dem "Aston Waikiki Circle" direkt am Waikiki-Beach in Süden Ohahus. Das Abenteuer konnte beginnen!
Zunächst hieß es, raus aus den warmen Klamotten und die nähere Umgebung inspizieren. Unser Hotel, Baujahr 1963, war eines der ersten Hotels am Waikiki-Beach. Mit seinen 14 Stockwerken zu damaliger Zeit sicherlich ein Wolkenkratzer. Heute nimmt es sich gegenüber seiner 40stöckigen Nachbarn eher unscheinbar aus. Bis zum Strand hatten wir nur eine Straße zu überqueren, und zwar an der Ampel! Alles andere hätte unserer Urlaubskasse empfindlich geschadet, denn die immer aufmerksame Polizeistation war keine 200m entfernt.
Die folgenden zwei Tage verbrachten wir damit, Hawaii ein wenig näher als nur vom Strand her kennenzulernen. Am ersten Tag erkundeten wir Ohahu während einer Inselrundfahrt. Wir hielten an verschiedenen dramatischen Meeresbuchten, u.a. an der Hanauma-Bay, einem erloschenen Vulkankrater, am Sunset-Beach, einem Paradies für Wellenreiter, besuchten das Valley of the Temples mit einem Nachbau des buddhistischen Byodo-In Temple aus Japan und kosteten auf einer Ananasplantage Ananaseis.
Den zweiten Tag flogen wir auf die größte Insel der Inselkette, auf Big Island. Hier überraschte uns der aktivste Vulkan der Welt, der Kilauea. Aus gehörigem Sicherheitsabstand heraus, konnten wir die unermüdlich aufsteigenden Schwefelwolken beobachten. Außerdem stolperten wir über erkaltete Lavafelder, trauten uns durch einen 300m langen Lavatunnel und testeten einen schwarzen Lavasandstrand. Zum Schluss der Rundfahrt gab es eine spontane kleine Macadamia-Ernte am Straßenrand. Die Nüsse wurden von uns unter Aufbietung aller unserer pfadfinderischen Fähigkeiten gleich vor Ort geknackt und verspeist.
Die Spannung stieg. Am frühen Abend des 15.09.2013 war es endlich soweit. Wir trafen uns zur großen Opening Ceremony im Queen-Kapiolani-Park. Hier am Fuße des Diamond Head, einem erloschenen Vulkan und auch Wahrzeichen von Honolulu sollten in den kommenden Tagen die Hockeyspiele stattfinden. Freundlich lächelnde HawaiianerInnen überreichten jedem Teilnehmer einen Blütenkranz, eine Lei, aus echten Blüten. Noch vor der offiziellen Begrüßung gaben wir uns ganz der Wiedersehensfreude mit den Mannschaften aus aller Herren Länder hin.
Nachdem sich die erste Aufregung ein wenig gelegt hatte, lauschten wir andächtig dem nun folgenden Programm. Es wurden traditionelle Hula-Tänze vorgeführt, eine Militärkapelle spielte. Dabei durfte auch die Nationalhymne nicht fehlen. Ein Priester erteilte uns seinen Segen. Nun folgten Grußworte der Offiziellen und das 16." Golden Oldies World Hockey Festival" war eröffnet.
Anschließend formierten wir uns zur Parade der Nationen. In diesem Jahr nahmen 13 Länder an den Spielen teil. Mit der Militärkapelle an der Spitze zogen wir ausgelassen und fröhlich schnatternd ins "Hockeydorf" zur Welcome-Party.
Zwischendrin erklangen die rhythmischen Trommel-klänge der Mannschaft aus Hongkong.
Montagmorgen ging es los. Fast die gesamten Rasenflächen des Queen Kapiolani Parks waren in acht mehr oder weniger gut bespielbare Hockeyfelder eingeteilt, die benötigten Hockeytore aus Plastikwasserrohren zusammengebastelt. Gespielt wurde auf Großfeld, Spielzeit 2x25 Minuten, 5 Minuten Pause. In den kommenden drei Spieltagen, Montag, Mittwoch und Freitag, standen für jede Mannschaft mindestens zwei Spiele auf dem Programm. Wir entschieden uns für die Minimalvariante, was angesichts der tropischen Temperaturen für uns schon eine große Herausforderung bedeutete. Wasser- und Eisbehälter standen zur Erfrischung an jedem Spielfeldrand bereit. Sie wurden von allen dankbar angenommen und von den Organisatoren auch regelmäßig immer wieder aufgefüllt. Wir spielten gegen Mannschaften aus Australien, Argentinien und zweimal gegen Mannschaften aus Neuseeland und Kanada.
Auch wenn die Ergebnisse keine Rolle spielten, unsere interne Statistik zeigte uns, dass wir von den sechs Spielen nur zwei verloren hatten.
Doch nicht nur die sportlichen, nein auch die kreativen Fähigkeiten konnte man unter Beweis stellen. Immer am 2. Spieltag kann von den einzelnen Mannschaften ein kleiner Beitrag unter dem schönen Motto: "Strut your staff!" - "Zeig was du kannst!" zur Schau gestellt werden.
Nachdem wir uns jahrelang geziert hatten, war es nun schon das 3. Mal, dass wir uns auf die Bretter, die Welt bedeuten, gewagt hatten. Mit unserem nahezu oscarreifen Auftritt hatten wir uns in diesem Jahr den 2. Platz erobert und obendrein noch jede Menge Spaß dabei.
Für alle Interessierten ist unser diesjähriger Beitrag als kleines Video übrigens unter www.goldenoldiessports.com nachzusehen.
Nach jedem Spieltag ist ein spielfreier Tag vorgesehen. Der erste freie Tag, der "Picknick-Day", gehört mit zum Programm der Golden Oldies und wird auch von diesen organisiert. Alle Mannschaften wurden mit Bussen zum Kualoa Park auf die gleichnamige Ranch gefahren. Dort erwartete uns ein für Hawaii etwas untypisches Rodeo-Showprogramm. Doch zuvor ertönten auch hier die Nationalhymne und anschließend ein kurzes Gebet. Selbstverständlich konnten wir uns auch im Hula-Tanz ausprobieren. Wem das zu unspektakulär war, konnte seine Kräfte genauso gut im Tauziehen oder Strohballenrollen messen sowie kleine Zicklein mit bunten Bändern schmücken. Natürlich um die Wette.
Der zweite spielfreie Tag stand uns zur freien Verfügung. Diesen Tag nutzten wir für einen Ausflug zum Pearl Harbour. Nach einer strengen Sicherheitskontrolle und Einweisung durch unseren Busfahrer durften wir uns, mit Headsets ausgerüstet, tatsächlich frei im Gelände bewegen. Nach einem kurzen, bewegenden Film wurden wir auf ein kleines Schiff verfrachtet, welches uns direkt zum U.S.S. Arizona Memorial brachte. Dieses Denkmal wurde genau über dem 1941 gesunkenen Schlachtschiff erbaut. Alles lief minutiös ab und schon brachte uns das Schiff wieder an Land.
Wie im Fluge verging die Woche. Es hieß Abschied nehmen vom Strand, von der Sonne, vom Paradies. Wir bereiteten uns auf das "Grand Final Dinner", welches aus unerklärlichen Gründen ebenfalls im Pearl Harbour in einem Hangar des Luftfahrtmuseums stattfand, vor. Entsprechend streng waren auch hier die Sicherheitsvorkehrungen.
Ein letztes Mal waren alle Teilnehmer des 16. "Golden Oldies World Hockey Festival" unter einem Dach versammelt. Es folgten diverse Auszeichnungen und Danksagungen. Dann wurden die Oldies ihrem Abschiedsschmerz überlassen. Wir wären jedoch keine Hockeyspieler, wenn wir nicht trotzdem beschwingt feiern könnten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wurden letzte gemeinsame Fotos geschossen, Umarmungen ausgetauscht und sich das Versprechen gegeben, sich vom 02. bis 09.August 2015 zum 17. "Golden Oldies World Hockey Festival" in Leipzig wiederzusehen!!!
CW
